Frauenbund Fürth sagt – NEIN zu Gewalt an Frauen
Jahr für Jahr erinnert der weltweite Aktionstag am 25. November an das hohe Ausmaß von Gewalt gegen Frauen. Ein Tabuthema nach wie vor auch in Deutschland. In diesem Jahr mit dem Schwerpunkt Zwangsverheiratung. Viele schweigen aus Angst und Scham, aber auch das Umfeld schaut oftmals weg. „Es sind auch Frauen und Kinder aus unserer Gemeinde und aus unserem Umfeld, die dort, wo sie sich sicher fühlen müssten, Gewalt ausgesetzt sind und dringend Hilfe, Schutz und Unterstützung brauchen. Wir müssen die breite Bevölkerung für dieses Problem sensibilisieren und dürfen nicht wegschauen.“, erklärt Gabi Möke, Vorsitzende vom Frauenbund Fürth.
Mit dem Schwerpunkt „Mein Herz gehört mir – Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen“ soll diese Aktion die Bevölkerung aufrütteln und sensibilisieren. Darüberhinaus aber auch den betroffenen Mädchen und Frauen zeigen: „Ihr seid nicht alleine, gemeinsam setzen wir uns für ein freies und selbstbestimmtes Leben ein!“
Jährlich werden nach offiziellen Angaben von UNICEF weltweit 12 Millionen Mädchen unter 18 Jahren verheiratet, viele sind noch nicht einmal 16 Jahre alt. Insgesamt kann von derzeit 650 Millionen Frauen ausgegangen werden, die unter 18 Jahren verheiratet wurden. Die Folgen von Frühehen sind vielfältig: häusliche und sexualisierte Gewalt, gesundheitsgefährdende Teenagerschwangerschaften sowie massive soziale und ökonomische Abhängigkeit.
Auch Zwangsverheiratungen, also die Verheiratung gegen den Willen von einem oder beiden Ehepartnern, sind oft mit häuslicher und sexualisierter Gewalt sowie Unterdrückung und Abhängigkeit der Betroffenen verknüpft. Die Folgen für die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen sind weitreichend.
Obwohl Zwangsverheiratung in Deutschland strafrechtlich verfolgt wird und auch die Verheiratung Minderjähriger seit 2017 verboten ist, werden nach wir vor Mädchen und Frauen in Deutschland gegen ihren Willen verheiratet. Dies geschieht oft im Rahmen von traditionellen bzw. religiösen Zeremonien und hat für die Betroffenen dieselbe bindende Wirkung wie eine standesamtliche Trauung.
Viele der Betroffenen wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen und wo sie Hilfe erhalten können. Umso wichtiger ist es, auf diese Menschenrechtsverletzung von Mädchen und Frauen, aber auch Jungen und Männern, aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.